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freie Journalistin im Raum Rosenheim

Wiesn-Express feiert Jubiläum - Sonderzug zum Herbstfest geht seit zehn Jahren zwischen Rohrdorf und Rosenheim auf Fahrt

Wegbereiter an den Berufsschulen - BIJ eröffnet neue Perspektiven - Sozialpädagogische Begleitung durch "Pro Arbeit"

Geh- und Radweg in greifbarer Nähe? - Gemeinde Rohrdorf strebt dauerhafte Lösung für Autobahnunterführung an

Auffangstelle für Flüchtlingskinder - Ja zur Nutzungsänderung für Wohnhaus am Dorfplatz in Rohrdorf

Unübersichtliches Nadelöhr verschwindet - Nach Abriss des Gästehauses wird die Einmündung Bahnhofstraße/Obere Dorfstraße aufgeweitet

Leitpfosten gegen Radlweg-Parker - Fahrbahnbegrenzungen sollen Lkw einbremsen

140 Euro für den Quadratmeter Bauland - Rohrdorfer Gemeinderat setzt Preis fürs Einheimischen-Programm fest

Spannende Zeitreise in die "Heimat 1914" - Museumsnetzwerk Rosenheim startet Gemeinschaftsausstellung in 14 Einrichtungen


Eine historische Lok und ein nostalgischer Personenwagen verkehren auch in diesem Jahr zur Wiesnzeit zwischen Rohrdorf und Rosenheim. Foto: nn

Rohrdorf: Wiesn-Express feiert Zehnjähriges
Sonderzug zum Herbstfest geht wieder mit historischem Zuggespann auf Fahrt

Rohrdorf (pil) - Der Wiesn-Express, der für viele Rohrdorfer längst zur gerne genutztenTradition geworden ist, geht auch im Jubiläumsjahr auf Fahrt: Seit nunmehr zehn Jahren schickt die Firma Logistik Wiesböck GmbH mit Sitz in Kiefersfelden den Sonderzug auf die Gleisstrecke Rohrdorf – Landl – Rosenheim, die sonst nur für Gütertransporte genutzt werden darf.
Das Zuggespann – eine historische Lok V 260 samt einem nostalgischen Personenwagen VB 223 - mit Stopp in Thansau (Finkenstraße) verkehrt montags, mittwochs und freitags jeweils um 17.30 Uhr ab dem alten Bahnhof in Rohrdorf bei der ORO, an den drei Samstagen wegen der frühen Reservierungen im Bierzelt bereits um 16.30 Uhr (Rückfahrt ab Rosenheim 23.45 Uhr). Die Eröffnungsfahrt zum Wiesneinzug mit Bieranstich startet am Samstag, 30. August, um 10.30 Uhr; zurück geht’s um 15.55 Uhr.
Zusätzlich wird an den beiden Familientagen am Mittwoch um 11.30 Uhr eine Fahrt eingelegt (Rückfahrt 17 Uhr).
Das kombinierte Herbstfestticket inklusive Auerbräu-Biermarke und Wiesnbrezn kostet 13 Euro, die Einzelfahrkarte (ohne Biermarke) vier Euro. Zu Freifahrten laden neben der Gemeinde Rohrdorf wieder verschiedene Unternehmen und Verbände ein.
Weitere Informationen gibt's unter www.logistik-wiesboeck.de.
August 2014



"Wegbereiter" an den Berufsschulen
BIJ eröffnet neue Perspektiven - Sozialpädagogische Begleitung durch "Pro Arbeit"

Rosenheim (pil) - Schule, Abschluss, Ausbildung – Diesen geradlinigen Weg ins Berufsleben können nicht alle Jugendlichen beschreiten. Viele stehen nach der Hauptschule ohne jegliche Vorstellung von ihrem künftigen (Berufs-)Leben da. Gewissermaßen als Wegbereiter eröffnet das Berufsintegrationsjahr (BIJ) seit 2009 an den Staatlichen Berufsschulen in Rosenheim und Bad Aibling diesen jungen Menschen neue Perspektiven. Eine zentrale Rolle in den derzeit vier BIJ-Klassen spielt, neben der Vermittlung von Schulstoff, die sozialpädagogische Begleitung durch den Verein „Pro Arbeit“ unter anderem bei der Suche nach Praktikums- und Ausbildungsplätzen.
Rund 130 Jugendliche, viele von ihnen mit ausländischen Wurzeln, konnten dank der Vollzeitmaßnahme, die vom Landkreis Rosenheim und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert wird, im Laufe der vergangenen fünf Jahre eine betriebliche Ausbildung beginnen. 24 haben inzwischen ihre Lehre erfolgreich beendet, bei über 100 steht der Abschluss in den kommenden Jahren bevor.Die Absolventen arbeiten nun als Maler, Bäcker, Kinderpflegerin, pharmazeutische-kaufmännische Angestellte, medizinische Fachangestellte - oder, wie Chiara Bauer, als Friseurin. Ihr Praktikum im Salon von Klaus Rienäcker mündete in eine Ausbildung, die sie im August abgeschlossen hat. „Ohne Pro Arbeit hätte ich wohl keine Lehrstelle gefunden.“, ist die frischgebackene Gesellin noch heute für die Unterstützung während des BIJ dankbar.
Auch für Elif Yakar bot sich mit dem BIJ nach der Hauptschule eine echte Chance: „Hier hatte ich die Möglichkeit, etwas auszuprobieren.“ Die junge Frau, die sich früher vor dem Umgang mit unverpackten Lebensmitteln gescheut hatte, steht jetzt, dank ihres Praktikums beim Rewe-Markt in der Hofmillerstraße, kurz vor der Abschlussprüfung zur Kauffrau im Lebensmitteleinzelhandel; und einer Übernahme steht aus Sicht von Marktmanager Klaus Michalke nichts im Weg.
Das BIJ bietet den 15- bis 18jährigen, die zum Teil schon nach der achten Klasse von der Hauptschule abgehen mussten, nicht nur die Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, die Berufsschulpflicht binnen eines Jahres zu erfüllen und den Hauptschulabschluss nachzuholen. Zusätzlich können die Jugendlichen hier in verschiedene Berufe hineinschnuppern, können ihre Stärken und Schwächen erkunden und – für so manchen Neuland - sich an einen geregelten Tagesablauf gewöhnen.
Sozialpädagogen wie Sandra Pawel an der Berufsschule Bad Aibling greifen ihnen beim Zusammenstellen der Bewerbungsmappen unter die Arme, stehen ihnen in Krisensituationen zur Seite, organisieren Praktika und halten engen Kontakt zu den Betrieben sowie zur Agentur für Arbeit. Wobei Pawel und ihre Kolleginnen stets Hand in Hand mit den Berufsschullehrern arbeiten. „Ohne das ging's gar nicht.“, betont sie. Und der Erfolg gibt ihnen recht: Am Ende des BIJ haben erfahrungsgemäß zwei Drittel der Teilnehmer eine Ausbildungsstelle beziehungsweise einen Platz in einer weiterführenden Maßnahme gefunden.
Eine Win-Win-Situation also. Denn dank der vorgeschalteten Praktika kennen die Jugendlichen schon zu Beginn ihrer Ausbildung die Arbeitsläufe und sind vom ersten Tag an integriert, wissen der Friseurmeister Klaus Rienäcker und Marktmanager Klaus Michalke die Vorteile zu schätzen, die das BIJ für die Betriebe bei ihrer Suche nach geeigneten Nachwuchskräften mit sich bringt. Und dass sich selbst zunächst ungeeignete Kandidaten im Laufe der Zeit durchaus mausern können, hat Peter Troffer, Lagerleiter bei SwissCaps in Bad Aibling, erst wieder bei einem jungen Burschen erlebt – und der vormalige Praktikant nun einen Ausbildungsplatz zur Fachkraft für Lagerlogistik.
Weitere Informationen über das Berufsintegrationsjahr gibt's im Internet unter www.berufsschulen-landkreis-rosenheim.de.


Bis Anfang September herrscht Einbahnverkehr an der Autobahnunterführung zwischen Thansau und Rohrdorf. Fußgänger und Radler sind von dieser Regelung nicht betroffen. Foto: Pilger
Geh- und Radweg in greifbarer Nähe?
Rohrdorf strebt dauerhafte Lösung für Autobahnunterführung an

Rohrdorf (pil) - Wegen dringend erforderlicher Instandsetzungsarbeiten an der Autobahnbrücke an der Anschlussstelle Rohrdorf ist die dortige Unterführung für Autos bis auf weiteres nur in einer Richtung befahrbar. Die halbseitige Sperrung der Staatsstraße 2359 von Rohrdorf nach Rosenheim dauert voraussichtlich bis Anfang September, wie die Autobahndirektion Südbayern (ABDSB) mitteilt. In der Gegenrichtung, also von Rosenheim nach Rohrdorf, kann die Staatsstraße weiterhin befahren werden.
Fußgänger und Radler sind von der Einbahnregelung nicht betroffen. Für sie steht für die Zeit der Bauarbeiten ein separater Streifen zur Verfügung; und möglicherweise könnte dieser eine feste Einrichtung werden. Denn im Hinblick auf den ungewissen Beginn des Ausbaus der Salzburger Autobahn legt sich die Gemeinde Rohrdorf jetzt für einen dauerhaften, etwa 1,50 Meter breiten Geh- und Radweg in der bestehenden Unterführung ins Zeug, wie Bürgermeister Christian Praxl in der Gemeinderatssitzung ausführte. Bislang steht dort nur ein schmaler Bordstein zur Verfügung.
Der Autoverkehr könnte dann künftig über eine Vorrangbeschilderung - wie beispielsweise an der Eisenbahnunterführung in der Hofleiten - geregelt werden.
Während der mehrwöchigen Bauzeit an der Autobahnbrücke werden unter anderem die Brückenkappen erneuert sowie Teile der Unterbauten instandgesetzt. Auf der Autobahn wird der Verkehr an der Baustelle verschwenkt, es stehen jedoch in beiden Fahrtrichtungen die bestehenden Fahrspuren zur Verfügung, so ABDSB weiter. Die Geschwindigkeit wird auf 80 km/h beschränkt. Die Anschlussstelle Rohrdorf selbst wird nicht gesperrt. Der Verkehr von Rohrdorf nach München und von Salzburg nach Rohrdorf sowie von München nach Rosenheim und von Rosenheim nach Salzburg wird über die Anschlussstelle Achenmühle umgeleitet.
August 2014


Unübersichtliches Nadelöhr verschwindet
Nach Abriss des Gästehauses wird die Einmündung Bahnhofstraße/Obere Dorfstraße aufgeweitet

Eng und unübersichtlich – Mit dem Abbruch des Gästehauses (rechts im Bild) und dem Neubau an anderer Stelle kann dieses Nadelöhr an der Einmündung Bahnhofstraße/ Obere Dorfstraße in Rohrdorf entschärft werden. Foto: pil
Rohrdorf (pil) – Mit dem Abriss und dem Neubau des Gästehauses fürs Hotel zur Post wird im Ortskern von Rohrdorf auch ein unübersichtliches Nadelöhr entschärft. Denn an der Einmündung der Bahnhofstraße in die Obere Dorfstraße, wo das bestehende Gebäude die Sicht massiv beeinträchtigt, wollen die Hoteleigentümer Stellplätze anlegen. Das neue Gästehaus - vorgesehen sind 36 Zimmer mit insgesamt 72 Betten – rückt an eine andere Stelle auf dem Grundstück. Zusätzlich will die Gemeinde die Kreuzung aufweiten.
Der Neubau mit zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss schöpfe die Möglichkeiten des Bebauungsplans „RO 7 Ortszentrum“ bei weitem nicht aus, wie Bürgermeister Christian Praxl in der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärte. Lediglich werde die Baugrenze geringfügig überschritten; so reiche das Haus zum Dorfplatz hin auf gut vier Meter an den Gehweg heran. Für den Bauantrag sowie für die notwendigen Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans gab der Gemeinderat jetzt geschlossen grünes Licht.
Im Zuge des Vorhabens wurde außerdem ein Stellplatznachweis für den gesamten Hotelbetrieb erarbeitet. Von den 113 erforderlichen Stellplätzen befinden sich demnach 44 unmittelbar am Haupthaus; 28 werden beim neuen Gästehaus angelegt. Weitere 20 kann das Hotel seinen Gästen am oberen Parkplatz im Turner Hölzl zur Verfügung stellen, der zu einem Viertel Eigentum der Hotelbetreiber-Familie ist.
Die noch fehlenden 21 Parkflächen sollen an der Bahnhofstraße entstehen. Das Gelände zwischen Brücke und Bahn, das von vielen Fahrgästen des Wiesn-Express als Parkplatz genutzt wird, gehört im Moment noch der Gemeinde. Diese würde das Areal gegen eine Fläche eintauschen, die für die anvisierte Ortsumfahrung benötigt würde, sowie für ein Stück Grund im Bereich der Bahnhofstraße, um die Engstelle im Ortskern aufzuweiten.
Juli 2014


Auffangstelle für Flüchtlingskinder
Ja zur Nutzungsänderung für Wohnhaus am Dorfplatz in Rohrdorf

Rohrdorf (pil) – In Rohrdorf wird eine Auffangstelle für minderjährige Flüchtlinge, die ohne Begleitperson nach Deutschland gekommen sind, eingerichtet. Geschlossen befürwortete der Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung den Antrag des Eigentümers, ein privates Wohnhaus am Dorfplatz als stationäre Jugendhilfe-Einrichtung nutzen zu dürfen; es wird nach Auskunft von Bürgermeister Christian Praxl an die Rummelsberger Diakonie vermietet.
Vorgesehen ist, dass dort neun bis zehn Kinder und Jugendliche vorübergehend wohnen können, bevor sie nach einigen Monaten in betreute Wohnprojekte umziehen. Vier oder fünf Betreuer werden sich in der Einrichtung in Rohrdorf rund um die Uhr um die Heranwachsenden kümmern.
Derzeit sind im Gemeindebereich insgesamt 32 Asylbewerber untergebracht. Um den Flüchtlingen den Aufenthalt in dem fremden Land zu erleichtern, sucht die Gemeinde ehrenamtliche Helfer beispielsweise für deutschen Sprachunterricht. Interessierte können sich mit Petra Motzke von der Gemeindeverwaltung in Verbindung setzen, Telefon 08032/9564-39.
Juli 2014


Verschiedene Industriebetriebe im Mangfalltal, darunter die Baumwollspinnerei in Kolbermoor, produzierten für die Front.

Spannende Zeitreise in die "Heimat 1914"
Museumsnetzwerk Rosenheim startet Gemeinschaftsausstellung in 14 Einrichtungen

von Marisa Pilger

Landkreis - Genau ein Jahrhundert liegt er zurück, der Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Und er brachte nicht nur für jene, die schon bald als Soldaten an der Front kämpfen sollten, einschneidende Veränderungen mit sich. Auch für die Daheimgebliebenen war vieles nicht mehr so wie vorher. Nach der anfänglichen Euphorie bestimmten schnell Not, Entbehrung, Trennung und Verlust das tägliche Leben.
Wie sah der Alltag vor 100 Jahren im Rosenheimer Land aus? Wie wurde gelebt, wie wurde gearbeitet? Zu dieser spannenden Zeitreise lädt das Museumsnetzwerk Rosenheim vom 18. Mai bis zum 26. Oktober ein. Insgesamt 14 Museen und kulturelle Einrichtungen zwischen Amerang und Oberaudorf, zwischen Bad Aibling und Frasdorf, vom Ufer der Mangfall bis hinauf zur Hochries, beleuchten jene Wochen und Monate aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln.
Hoch droben auf dem Berg: Ein Streifzug durch 100 Jahre Hochrieshütte.
Das Museumsnetzwerk Rosenheim, ein Zusammenschluss von Einrichtungen aus der Museumslandschaft in und um Rosenheim, wurde bereits in den Jahren 2012 und 2013 in einem aus EU-Mitteln geförderten Leader-Projekt der LAG Mangfalltal-Inntal geknüpft. Nach einer ersten Bestandsaufnahme haben die beteiligten Einrichtungen Schwerpunkte für künftige Aktivitäten erarbeitet und Ziele entwickelt, die in der kommenden LAG-Förderperiode mit möglichst allen Museen in der Region umgesetzt werden sollen. Als Pilotprojekt für die künftige landkreisweite Zusammenarbeit hat ein Arbeitskreis nun die Gemeinschaftsausstellung „Heimat 1914“ initiiert. „Ein großes Anliegen aller Netzwerkpartner ist es, die kulturellen Einrichtungen in der Region zu stärken. Zugleich wollen wir die Vielfalt unserer Museumslandschaft verstärkt ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken.“, verdeutlicht die Kunsthistorikerin und Volkskundlerin Michaela Firmkäs aus Nußdorf, bei der die Fäden für das Gemeinschaftsprojekt zusammenlaufen.
Jeder Teilnehmer hat dabei das Ende der vielzitierten „guten alten Zeit“ auf seine eigene Art und Weise thematisch aufbereitet und mit aussagekräftigen Exponaten illustriert. Auf diese Weise wirft jedes Museum, jede Einrichtung, ihr ganz eigenes Schlaglicht auf ein Jahr, das nicht nur Deutschland in eine beispiellose Katastrophe führen sollte.
So dokumentiert das Hochzeitsbild von Josef und Maria Schlaipfer im Bauernhausmuseum Amerang exemplarisch das Schicksal eines frischvermählten Paares, wie es Tausende getroffen haben mag: Der Ehemann zieht nur wenige Monate nach der Trauung an die Westfront.
Nägel für die Kriegskasse. Auch in Bad Aibling beteiligte sich die Bevölkerung an dieser Aktion.
Wie die Reichsführung die Kriegskassen auffüllte, zeigt das Heimatmuseum Bad Aibling anhand von Kriegspostkarten des Malers Byrnolf Wennerberg. Das Benageln des Eisernen Kreuzes stand damals vielerorten hoch im Kurs.
Mit „großem Bahnhof“ wurde das Dampfross im Achental begrüßt. Die Feierlichkeiten anlässlich der Eröffnung der Bahnlinie ebenso wie die jahrelange Planungs- und Bauphase ruft das Höhlen- und Heimatmuseum Frasdorf in Erinnerung. Im September 1970 ging mit dem Aus für die Lokalbahn dieses Stück Eisenbahngeschichte schließlich zu Ende.
Das Heimat- und Industriemuseum Kolbermoor befasst sich mit den seinerzeit aktuellen Massenmedien. Für Behörden, etwa für Gemeindeverwaltungen, stellte insbesondere das Amtsblatt ein unverzichtbares Informationsmittel dar; auf diesem Wege wurden die Bürger auch über die sich überstürzenden Ereignisse im Jahr 1914 unterrichtet.
Der Produktion kriegswichtiger Güter und den zunehmenden Engpässen bei der Beschaffung von Rohstoffen widmen sich die Schautafeln der Industriepfade Mangfalltal Kolbermoor. In der Baumwollspinnerei wurden aus der Not heraus sogar Versuche angestellt, aus Torffasern Garn zu spinnen – wenngleich ohne Erfolg.
Geschichte im Postkartenformat erwartet zusätzlich die Besucher des Nußdorfer Mühlenwegs. Zwei Nachrichten hatte Herr Leutfelder 1915 seinem Freund Peter Moser an die Front geschickt; diese kamen 1918 im Gepäck des Heimkehrers zurück in das Dorf im Inntal. Zudem sind Originalwerkzeuge des Maurers Peter Moser in der Dorfstraße 10 zu besichtigen.
Mit Dokumenten und Fotos vom Ortbäck, Herbergsvater und Heimatforscher Joseph Obermayer lässt das Museum im Burgtor Oberaudorf jene längst vergessene Zeit wieder lebendig werden. In dem Ort hatten damals – mangels Kaserne - auch Soldaten auf Ausbildung Quartier bezogen.
Den Aufbruch in die Moderne hat sich das Achentaler Heimathaus Rohrdorf zum Thema gemacht. Dazu gehörte die Lokalbahn, der Bau eines großen Schulhauses und die Versorgung der Bürger mit Elektrizität ebenso wie der Bau einer Pulverfabrik in Thansau.
In der Hochrunstfilze mussten Kriegsgefangene die Arbeit der einheimischen Torfstecher verrichten, weil diese zum Kriegsdienst herangezogen worden waren. Eine Fotoschau am „Grünen Klassenzimmer“ an der Moorstation Nicklheim gibt Einblick in die Lebensumstände im dortigen Gefangenenlager.
Zu einem Streifzug durch die vergangenen zehn Jahrzehnte lädt die DAV-Hochrieshütte ein. Ganz aus Holz war sie gebaut und mit vier Eisenstangen im Fels verankert, damit sie der Sturm nicht über den steilen Nordhang hinunterbläst – so lesen sich die Anfänge des „Bergheims“ auf dem Gipfel des Rosenheimer Hausbergs, das heute zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region zählt.
Es war unüberhörbar: Ein neuer Ton bestimmte fortan die Musik. Die beliebten Promenadenkonzerte des Rosenheimer Stadtkapellmeisters Franz Xaver Berr junior bekamen zunehmend Konkurrenz von den Standkonzerten der Militärkapellen. Eine kriegsbedingte Entwicklung, die das Holztechnische Museum Rosenheim nachzeichnet.
Ins Feld statt aufs Fest: Steinerne Zeitzeugen erzählen.
Mit Beiträgen aus lokalen Zeitungen sowie Exponaten aus dem Bild- und Postkartenbestand greift das Stadtarchiv Rosenheim die wechselhafte Stimmung in der Stadtbevölkerung während dieser schicksalhaften Augusttage auf. Wie andernorts auch schwebte man in Rosenheim zwischen Kriegsangst und Vaterlandsliebe.
Zwei steinerne Zeitzeugen melden sich im Städtischen Museum Rosenheim zu Wort. Die eigens fürs Volksfest 1914 entworfenen Keferloher von Auerbräu waren schon fertig. Jedoch sollte niemand mehr sein Märzenbier aus diesen Krügen trinken. Denn am 17. August wurde das Fest auf der Loretowiese abgesagt.
An die 1830 gegründete Pulverfabrik im Simstal, den ersten Industriebetrieb in der Gemeinde, erinnert das Gemeindemuseum im Alten Rathaus Stephanskirchen. Während des Ersten Weltkriegs stieg die Produktion dort stark an; ein weiterer Standort in Thansau wurde eröffnet.
„Die einzelnen Sequenzen wurden mit viel Enthusiasmus und Freude gestaltet.“, freut sich Ortsheimatpflegerin Michaela Firmkäs über das große Engagement aller Beteiligten. Und geht es nach ihr, ist auch eine Fortsetzung der Gemeinschaftsausstellung durchaus denkbar – etwa unter dem Titel „Heimat 1915“...
Weitere Informationen zur Ausstellung, zum breitgefächerten Rahmenprogramm sowie Daten für Geocache-Freunde gibt’s im Internet unter www.museumsnetzwerk-rosenheim.de.



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